Herr Hase in seiner Videothek

Herr Hase

20 Schritte durchs Magnetband - Herr Hases Soundtrack

"Die wahre Tiefe liegt im Zelluloid der Oberflächlichkeit."

Herr Hase war nicht immer der Hüter vergessener Kassetten. In einem früheren Leben war er Beamter in Bonn — ein stiller Mann mit einem gepflegten Aktenstapel, einer Ehe ohne Drama und einem Fernsehsessel mit guter Lehne. Doch Mitte der 1980er Jahre brach etwas auf. Eine Midlife-Krise, eine Scheidung, ein langes Wochenende in einer Videothek in Hamburg. Danach war nichts mehr wie zuvor.

1993 zog er nach Windbergen und übernahm dort — zunächst ganz harmlos — die örtliche Videothek. Damals bestand das Sortiment hauptsächlich aus weichgespülten Actionfilmen, Hochzeitsvideos und Dokumentationen über Zugvögel. Aber Herr Hase hatte eine Vision: Pulp, Erotik und subversives Kino sollten ihren Platz im Regal bekommen.

Fünf Jahre später, 1998, gilt seine Videothek als Kultadresse im Norden Deutschlands. Fans reisen aus Kiel, Bremen und sogar Flensburg an, um zwischen flackernden Röhrenmonitoren und pfeifenden Leuchtstoffröhren rare Titel wie "Die Butterfrau" oder "Letzter Gang mit Lavalampe" zu entdecken. Auch unter Liebhabern vergessener Erotikklassiker genießt Herr Hase einen gewissen Ruhm — etwas, worüber in Windbergen selbst lieber geschwiegen wird. Solange die Oberfläche stimmt, darf die Tiefe absurd sein.

„Windenberg ist wie ein vergessener Pulpfilm: unterschätzt, merkwürdig geschnitten, voller Leerstellen – und am Ende spürt man: es war alles echt."

Dass zwei der größten Darstellerinnen seines Lieblingsgenres — Cordula Fenn und Olga Schopenhauer — ausgerechnet aus Windbergen stammen, erfüllt ihn mit stiller Freude. Es bestärkt ihn in seiner Überzeugung, dass selbst in den scheinbar beiläufigsten Biografien die wahre Filmgeschichte geschrieben wird.

Er wird in Windbergen als Sonderling betrachtet, aber nie als Bedrohung. Vielleicht, weil er so höflich ist. Vielleicht, weil niemand anders een Carte Blanche für het rare bezit. Vielleicht, weil er niemanden überreden will — sondern nur ein Regal zeigt.

Später — im nächsten Jahrzehnt — wird Herr Hase einer der ersten sein, der seine Sammlung digitalisiert, auf Foren schreibt, und in Nischenzirkeln als Kultautorität gilt. Aber 1998 ist er noch ganz analog: Ein Mann, eine Videothek, eine Sammlung, die niemals stillsteht.

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MAZE Logo

MAZE – Chronik eines Irrtums (und einer Befreiung)

„Wir wollten das deutsche Kino neu erfinden.
Wir haben es beige gestrichen, dann verlernt,
und am Ende doch geliebt."

— Kurt Blauhaus, Gründer

Maze entstand Anfang der 70er Jahre aus einer Gruppe von Filmstudenten, die mit viel Ehrgeiz und wenig Geld die Gesellschaft spiegeln wollten. Ihre ersten Projekte: kritische Filme über das "beige Heute" nach dem braunen Gestern — voll geisttötender Gewohnheit, saftloser Erotik und endlosen Kaffeerunden.

Das Überraschende: Gerade diese scheinbar leere Erotik berührte das Publikum, und mit den Jahren kamen Humor, Nostalgie und ein Sehnsucht nach der eigenen Müdigkeit dazu. Die "Beige Filme" wurden buchstäblich beige: Sofa, Tapete, Unterwäsche, alles in cremigen Schattierungen. Das Stilmittel wurde zum Markenzeichen.

Die Maze-Horrorfilme wollten warnen: vor der Technik, dem Fernseher, dem Spiegel — doch was blieb, war das pure Gruseln. Wirklich unheimlich, nie ganz parodiert. "Technikfrust als B-Movie-Kunst."

Die Nonnenfilme schließlich: feministisch gedacht, kritisch gegen Macht und Kirche, interessiert am Verborgenen und an alten Ritualen. Was davon im kollektiven Gedächtnis blieb: Latex, Lavalampe und eine rote Aura zwischen Verlangen und Beichte.

Maze wurde nie das große Kino.
Aber es wurde ein Universum:
aus Pudding, Angst, und dem sanften Licht der Lavalampe.

Maze Videovision – Glossar der Begriffe

Beige Erinnerung

Eine Erinnerung, so farblos und tröstlich, dass man vergisst, ob sie je wirklich die eigene war.

Butterfrau-Effekt

Der Moment, in dem Häuslichkeit so überbordend wird, dass sie fast schon an Perversion grenzt.

Lavalampe

Nicht bloß eine Lampe, sondern eine Zeitmaschine: Sie macht die Zeit zähflüssig und das Gedächtnis fließend.

Pudding der Vergessenheit

Ein Dessert, so süß und cremig, dass es ganze Nachmittage auslöscht – samt aller Scham.

Latexreinheit

Der Glaube, dass Sünde nirgendwo haften bleibt, solange alles luftdicht abgeschlossen ist.

Kartoffelernte-Mythos

Das Gerücht, die schönsten Filmszenen seien heimlich durch Spiegel aufgenommen worden – und manchmal nur im Traum sichtbar.

Maze-Schönheit

Die Freude an allem, was nicht ins Fernsehen passt: mollig, alt, exzentrisch, unscheinbar, aber immer echt.

StillerSpraak

Die Geheimsprache, die plötzlich auftaucht – meist dann, wenn niemand hinsieht.

Resonanzraum

Ein Raum, in dem Erinnerungen nicht verschwinden, sondern sich schichten – und manchmal zurücksprechen.

Beige Erotik

Beige Erotik

„Das sanfte Vergessen und das süße Begehren."

Maze Horror

MAZE HORROR

„Spiegel, Waschmaschine, Fernsehflimmern – Angst im Alltag."

Nonnenfilme

Nonnenfilme

„Latex, Lavalampe, und das Schweigen der Beichte."

Was ist MAZE?

– Eleganz, Störung und schmelzende Ränder

MAZE Kamer - Eleganz und Störung

MAZE ist keine Mode.
Majestic Sleaze ist ein Zustand.

Geboren aus einem ästhetischen Schwindel, der seine Wurzeln in zwei Jahren hat: 1956 und 1974. Zwei Epochen, die nie hätten zusammenkommen dürfen — und es doch taten.

Das Ergebnis: Eleganz trifft Unruhe, Kashmir küsst Nylon, Züchtigkeit gleitet in Perversion.

🎥 Die Inspirationsquellen

MAZE entstand im Schatten von Windbergen, aber auch in der Projektion auf die Wand –

aus VHS-Covern vergessener Filme,

aus verrauschten Fernsehnächten,

aus alten Modekatalogen mit Flecken und Bleistiftkreisen,

aus den Gerüchen der Kindheit (Zitrone, Haarspray, verbrannter Pudding)

und der nie ganz erklärten Faszination für Frauen, die etwas wussten, aber es in Schürzenfalten versteckten.

MAZE ist eine Antwort auf die Frage:
Was passiert, wenn Routine heilig wird?

🧠 Das psychologische Echo

MAZE wirkt nicht nur visuell.
Es entfaltet seine Kraft im Unterbewussten:

Es tröstet mit Wiederholung.

Es stört mit Detail.

Es umarmt mit Farbe – und schlägt mit Stoff zurück.

Wer MAZE trägt, wird Teil eines inneren Films, dessen Handlung sich bei jedem Blick in den Spiegel leicht verschiebt.

Die Stoffe sprechen. Die Farben manipulieren.
Und manchmal trägt man ein Kleid, das mehr über einen weiß als der eigene Ehemann.

🕰️ MAZE Majestic Sleaze – Die Zeitlinie

(Visueller & thematischer Leitfaden)

"Keine Vergangenheit, keine Zukunft – nur Wiederholungen mit besserem Stoff."

🧷

1956 Geburt der Ordnung

Ästhetik:

Bunte Lockenwickler, milchweiße Schürzen, Emailletöpfe. Züchtiger Rock unter dem Knie.

Materialien:

Baumwolle, Kaschmir, Melamin, Metall.

Symbolik:

Die Frau als Hüterin des Hauses. Alles hat seinen festen Platz — selbst ihre Gedanken.

Psychologie:

Unterdrückung, getarnt als Sicherheit.

MAZE-Echo: Alles, was später ausbricht, ist hier bereits in Stille enthalten.

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🎨 Maze Majestic Sleaze – Die Farbpalette

Ein Überblick über die zentralen Farben mit ihrer Symbolik, Stimmung und typischen Verwendung in Maze-Interieurs und Mode.

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🧼 DIE HAUSFRAU ALS ARCHETYP

(aus dem geheimen Katalog der Maze Majestic Sleaze, erklärt von Herr Hase)

„Sie putzt nicht nur – sie beschwört."

In der Welt der Maze Majestic Sleaze ist die Hausfrau kein Relikt des Patriarchats. Sie ist ein magisches Wesen, eine liturgische Figur, eine Heilige der Oberfläche und der Tiefe zugleich.

Sie existiert in einem Zwischenraum – zwischen 1956 und 1974, zwischen Züchtigkeit und Obszönität, zwischen Grand Marnier und Chlorreiniger. Ihre Schürze ist ein Altar. Ihr Lippenstift eine Signatur des Widerstands. Ihr Haushalt – ein kontrolliertes Theater der Abweichung.

Maze Schlafzimmer mit Lavalampe
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Maze Büro
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Maze Kirche
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Maze Küche
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🪞 Sie ist Ritual und Riss.

Sie faltet die Handtücher wie Gebete.

Sie flüstert mit dem Kühlschrank.

Sie trägt Latexhandschuhe wie andere ein Brautkleid.

Sie glaubt an Reinheit – aber nicht an Unschuld.

Maze Sale
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Maze Schlafzimmer
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Maze Spiegel
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Maze TV Zimmer
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🕯️ Zwei Seelen wohnen in ihrem Körper:

1. Die Züchtige.

Mit Perlonbluse, Klettverschluss und sanftem Lächeln.
Sie lebt für Ordnung, Duftkerzen und die Meinung der Nachbarin.

2. Die Pervers-Geweihte.

Mit Nylonunterrock, Zitronenparfum und einem Wischmopp als Waffe.
Sie lebt für das Knistern unter dem Polyester, das leise Gluckern der Lavalampe, das Chaos in der Vorratskammer.

🧴 Ihre Waffen sind weich.

Waschlappen. Lappen. Sprühflaschen. Küchenrollen.

Doch mit diesen banalen Gegenständen formt sie Realität um. Sie ist die letzte Alchimistin des Alltags. Sie verwandelt Schmutz in Bedeutung, Chaos in Chiffren.

Maze Videothek
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Maze Wartezimmer
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Maze Krankenhaus
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Maze Schwimmbad
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👁️ Sie wird unterschätzt – deshalb ist sie gefährlich.

Sie scheint unsichtbar.

Doch ihre Welt beeinflusst alles:

Gerüche, Farben, Materialien, Regeln.

Sie ist die Mutter des Labyrinths.

Und wenn man sie belächelt,
erfindet sie eine neue Variante von Beige.

🔥 Die subversive Hausfrau

ist keine Karikatur. Sie ist ein politischer Körper, eine ästhetische Bombe, ein weiches Messer im Dekor der Konformität. Ihre Rebellion ist leise. Aber endgültig.

Sie tanzt mit Staubwedeln.

Sie spielt mit Identitäten.

Sie lacht, während sie Zitronen auspresst.

Und wenn man nicht aufpasst,
hat sie längst das ganze Haus umgestaltet.

📼 „Du erkennst sie nicht im ersten Bild. Aber sie ist schon da."

— Herr Hase, 1999, beim Sichten der VHS-Kassette Zitrone 3000

🧼 ANMERKUNG DES ARCHIVARS: KEINE FRAU IST WIRKLICH SO.

„Die Maze-Hausfrauen sind Archetypen, keine Abbilder.

Sie stammen aus einem kollektiven Fiebertraum — irgendwo zwischen den 50ern, den 70ern und dem, was nie passiert ist. Sie sind keine Frauen aus Fleisch und Blut, sondern aus Parfum und Erinnerung, Latex und Sehnsucht, Beige und Bedeutung.

Und doch:
Jede echte Frau erkennt einen Funken von sich in ihnen.
Oder erschrickt. Oder lacht. Oder erinnert sich.

Das ist ihre Kraft."

— Herr Hase, Notiz im Begleitheft der Ausstellung „Haushalt als Vision", 2001

Ein tiefgreifender Essay über die Ästhetik der MAZE Hausfrau

Almina - Ein Studienobjekt in Satin und Vanillepudding
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Almina (fiktiv)

Ein Studienobjekt in Satin und Vanillepudding

Achtung: Diese Figur ist fiktiv.

Almina ist keine reale Person. Sie ist eine ästhetisch-psychologische Konstruktion, entwickelt von Herr Hase als Teil seiner Forschung über häusliche Obsessionen und visuelle Neurosen im Kontext von Maze Majestic Sleaze.

Ihr Verhalten, ihr Look, ihre Rituale – all das entstammt einer gezielten Versuchsanordnung:

Was geschieht, wenn ein Puddingbecher mehr Aufmerksamkeit bekommt als ein Partner?

Wenn ein Rabattblatt zur Erotik wird?

Wenn das Geräusch einer Lampe mehr sagt als ein Dialog?

Besuche Alminas Versuchsanordnung